In der körperorientierten Psychotherapie finden die psychischen und körperlichen Dimensionen menschlichen Erlebens unter der Annahme, dass Körper und Psyche eine nicht trennbare Einheit bilden, gleichwertig Beachtung.
Der Körper ist die „Bühne“
…auf der sich unser emotionales Leben abspielt und er ist Ausgangspunkt für die Entwicklung des Selbst.
Die Grundannahme besteht darin, dass der Mensch alle Erfahrungen von Beginn seines Lebens an im Körper speichert – sowohl die angenehmen wie auch die schmerzhaften. Der Körper hat Anteil an allem Erleben, er reagiert auf alles, was auf ihn einwirkt und speichert Erfahrungen und Gelerntes im so genannten impliziten Gedächtnis ab.
Informationen werden in Form von Fertigkeiten, Gewohnheiten, Einstellungen, Konditionierungen, Handlungen sowie Bewegungen gespeichert. Das implizite Gedächtnis macht einen wichtigen Teil der Persönlichkeit aus und beeinflußt unser Verhalten, welches im Unbewußten abläuft.
Das heißt, es sind Handlungen, über die ein Mensch nicht nachdenken muss. Nach dem Erlernen gelingen sie, ohne dass man sich darauf konzentrieren muss, wie zum Beispiel das Gehen. Die meisten frühen Erfahrungen, die unser Leben prägen, werden auf diesen implizierten Ebenen gespeichert.
In der Körperpsychotherapie wird der Körper in die therapeutische Arbeit miteinbezogen, d.h. in diesem Therapieansatz wird der Zugang zum Inneren des Klienten nicht nur über kognitive Wege sondern auch über den Körper gesucht. Der fast unerschöpfliche Speicher des implizieten Gedächtnisses kann über den Körper zugänglich gemacht werden.
Über achtsame Beobachtung und Beschäftigung mit körperlichen Phänomenen (z.B. Atem, Stimme, Muskeltonus, vegetatives Nervensystem, Bewegungen, Zustandsveränderungen) erhält man Zugang zum Unbewussten.